Viele Eltern stellen fest, dass ihr Kind „Ich“ und „Du“ oder "mein und dein" noch nicht korrekt verwendet, was oft zu Unsicherheiten und Missverstädnniss führt. In diesem Beitrag erfährst, warum Dein Kind, Pronomen verwechselt, wann es die richtige Verwendung erlernt und wann eine Sprachförderung oder Logopädie sinnvoll sein kann.
Was sind Pronomen?
Pronomen sind Wörter, die anstelle von Nomen (also Personen, Orten oder Dingen) verwendet werden. Sie helfen uns, über Menschen und Dinge zu sprechen, ohne ihren Namen ständig zu wiederholen. Beispiele für Pronomen sind:
Ich
Du
Er/Sie/Es
Wir
Ihr
Sie (Plural)
mein(s), dein(s), sein(s) ...
Diese Wörter verändern sich je nach Kontext, was für Kleinkinder zunächst schwer verständlich sein kann.
Warum verwechseln Kleinkinder ihre Pronomen?
Die Verwendung von Pronomen kann für Kleinkinder verwirrend sein, da sie je nach Sprecher und Hörer unterschiedlich gebraucht werden. Wenn wir fragen "Ich oder du?", muss das Kind einen Perspektivwechsel vornehmen. Die Verwendung der Ich-Form setzt voraus, dass das Kind erkennt: „Ich“ meint immer die Person, die es gesagt hat – und das können, je nachdem, wer es gesagt hat, ganz unterschiedliche Personen sein. – ‚Wenn ich „ich“ sage, meine ich mich damit. Und wenn er/sie „ich“ sagt, meint er/sie sich damit.
Wann lernen Kinder, Pronomen richtig zu verwenden?
Die richtige Verwendung von Pronomen erfordert Übung und entwickelt sich nach und nach. Anfängliceh Fehler und Unsicherheiten sind völlig normal. Aber es gibt altersgemäße Meilensteine der Sprachentwicklung, Du kannst dich an dieser Entwicklungstabelle für Pronomen orientieren:
Alter | Pronomen |
1,5 - 2 Jahre | ich, du er sie |
2 - 2,5 Jahre | mein, dein |
2,5 - 3 Jahre | wir, uns, unser |
3 - 3,5 Jahre | sie, es |
4 – 5 Jahre | Komplexere Reflexivpronomen„Ich habe es mir genommen“, „Er hilft sich selbst“ |
5 – 6 Jahre | Alle grundlegenden Pronomen korrekt |
Wenn die Verwechslung länger anhält, könnte ein Gespräch mit einer Logopädin sinnvoll sein. Denn Pronomen sind sehr wichtig für die weitere Grammatikentwicklung. Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung haben in der Regel, Schwierigkeiten Ich, Du und andere Pronomen zu lernen.
Die Verwendung von Pronomen ist also ein wichtiger Meilenstein, auf den wir Sprachtherapeutinnen achten, wenn wir die Sprachentwicklung von Kindern analysieren. Um herauszufinden, wo dein Kind bei anderen wichtigen Kommunikationsfähigkeiten steht, lade dir kostenlos unsere Meilenstein-Checkliste herunterzuladen! Die Liste hilft dir objektiv die kindliche Sprachentwicklung einzuschätzen. Du wirst herauszufinden, welche Fähigkeiten dein Kind bereits beherrscht, an welchen es gerade arbeitet und bei welchen es möglicherweise hinterherhinkt und Hilfe benötigt!
Sprachförderung: Wie kannst du dein Kind unterstützen Pronomen wie Ich, Du, Wir, Mein, Dein zu sagen?
Falls dein Kind Schwierigkeiten mit der richtigen Verwendung von Pronomen hat, gibt es einige Strategien, die du zu Hause tun kannst:
Fokussiere zuerst das Verstehen/ Verständnis für Pronomen
Bevor Kinder Pronomen korrekt verwenden können, müssen sie deren Bedeutung verstehen. Stelle Fragen wie: „Wo sind deine Schuhe?“ und „Wo sind meine Schuhe?“, um das Verständnis im Alltag handlungsorientiert zu fördern.
Nutze Gesten für das Lernen von Pronomen
Zeige auf dich, deinen gegenüber oder dein Kidn, während du die Pronomen sprichst. Du kannst auch die Hand deines Kindes führen, das hilft ihm die abstrakten Wörter zu verinnerlichen.
Nutze das Vorlesen und Bilderbücher für das Lernen von Pronomen
Bücher bieten eine vorhersehbare Struktur, die das Erlernen neuer Wörter erleichtert. Wiederhole einfache Sätze wie „Ich sehe eine Katze“ oder „Er duscht“, " Du zeigst auf ..."um das korrekte Pronomen zu festigen.
Kombiniere Pronomen mit Eigennamen
Ein weiterer hilfreicher Trick ist es, Pronomen mit einem Eigennamen zu verbinden, z. B.: „Das ist Papas Jacke. Es ist seine Jacke.“ Dies verdeutlicht die Zuordnung von Pronomen zu Personen.
Spiele mit Rollenwechsel für die Pronomen Ich, Du, Er, Sie nutzen
Spiele, bei denen abwechselnd Aufgaben übernommen werden, helfen Kindern, Pronomen in alltäglichen Situationen zu üben. Frage und kommentiere dabei: „Wer ist dran? Wer springt jetzt? Wessen ... ist das?“ und verwenden Sie Pronomen wie „mein“, „dein“, „sein“ oder „ihr“.
Eine frühzeitige Unterstützung kann den weiteren Sprachentwicklungsprozess sehr positiv beeinflussen. Unterstütze dein Kind deshalb aktiv! Du musst übrigens in der Sprachförderung nicht alles selbst tun, dafür gibt es Experten!
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Mein Kind sagt nicht ich, du, dein, mein oder verwechselt Pronomen: Wann sollte ich eine Sprachtherapie in Erwägung ziehen?
Wenn dein Kind jenseits der typischen Altersgrenzen weiterhin Schwierigkeiten mit der Pronomenverwendung hat oder andere Anzeichen von Sprachstörungen zeigt, kann eine logopädische Untersuchung sinnvoll sein. Besonders bei Kindern, die als „Late Talker“ bezeichnet werden – also spät mit dem Sprechen beginnen – ist eine frühzeitige Unterstützung durch Logopädie empfehlenswert.
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Fazit: Geduld und gezielte Unterstützung in der Sprachentwicklunng sind der Schlüssel beim Sprechenlernen
Die Verwechslung von Pronomen bei Kleinkindern ist meist eine normale (kurze) Phase der Sprachentwicklung. Kinder lernen Personalpronomen Schritt für Schritt in ihr Sprachsystem zu integrieren:
1,5 – spätestens 2 Jahre: Pronomen „ich“ und „du“ tauchen auf.
2 – 2,5 Jahre: Besitzanzeigende Pronomen „mein“ und „dein“ werden verwendet.
3 – 3,5 Jahre: Pronomen für Mehrzahl und komplexe Formen wie „sie“, „uns“
4 – 5 Jahre: Besitzanzeigende und reflexive Pronomen sind zunehmend korrekt.
5 – 6 Jahre: Die meisten Pronomen werden korrekt und in verschiedenen Satzstrukturen angewendet.
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